Im Aktivkreis tauschen sich Geschäftsleute, Immobilieneigentümer und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung über aktuelle Themen der Innenstadtentwicklung aus. Zweimal im Jahr trifft sich der Aktivkreis Innenstadt. In der am 13. November stattgefundenen zweiten Sitzung haben die Vertreter des Handels ihre Positionen zu dem Themen Innenstadtpflege, Mobilitäts- und Parkraumkonzept, städtebauliche Planung und dem Konzept „Helfen und Handeln“ eingebracht.
350.000 € für die Innenstadtpflege

Schon im Frühjahr 2019 hat der Handelsverband einen Katalog konkreter Maßnahmen vorgelegt. Die geforderten Aktionen sollen zu einer spürbaren Verbesserung des Pflege- und Sauberkeitszustandes in der Innenstadt führen. Um die geforderten Maßnahmen umzusetzen werden 350.000 € benötigt. Dies wurde in mehreren Gesprächsrunden mit Verwaltung, Kommunalbetrieb und Fraktionsvertretern erarbeitet. Damit die Schritte umgesetzt werden können, ist es notwendig, diese Mittel per Ratsbeschluss in den Haushalt 2020 einzustellen. Der Kommunalbetrieb wird die Maßnahmen umsetzen, wenn die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. werden.
Mobilitätskonzept 2030+: Handelsverband skeptisch
Das entsprechende Leitbild zum Mobilitätskonzept 2030+ wurde von Planungs- und Bauausschuss am 30. Oktober 2019 beschlossen. Allerdings steht der Handelsverband nicht hinter diesem Leitbild. Er fordert, dass bei der anstehenden Maßnahmenentwicklung ein deutlicher Qualitätssprung erfolgen muss. Den Maßnahmen muss ein System zur Bewertung und Priorisierung vorangestellt werden, zum Beispiel analog zur Systematik des integrierten Klimaschutzkonzeptes.
Parkraumkonzept im Grundsatz gut, aber …

Die Beschlussvorlage für die Ratssitzung am 28. November zum Parkraumkonzept unterstützt der Handelsverband im Grundsatz. Bezüglich der Höchstparkdauer plädiert der Handelsverband allerding für drei Stunden statt nur zwei Stunden, wie im Konzept festgelegt. Die Bewirtschaftungsdauer an Samstagen sollte nicht mehr um 19.00 Uhr sondern schon um 16.00 Uhr enden. Ein Parkgebühr von zwei Euro für die Krefelder Innenstadt hält der Handelsverband für zu hoch. Zudem ist der Geltungsbereich nicht klar definiert. Außerdem kann die flächendeckende Einführung von Anwohnerparken ohne zeitliches Limit, zu Dauerparken von Anwohnern während der Geschäftszeiten führen. Ratsam ist es, Anwohnerparken genauso zeitlich festzulegen, wie die Bewirtschaftungszeiten. Die Frage der Stellplatzversorgung für Arbeitnehmer ist immer noch nicht geklärt. Diese bleiben bei der aktuellen Beschlussvorlage unberücksichtigt.
Was und wo? Verwaltungsgebäude, Veranstaltungshalle oder Hotel?
Innerhalbe der nächsten drei Ratssitzungen wird eine grundsätzliche Entscheidung bezüglich Lage und Art der Veranstaltungshalle getroffen. Natürlich sollten bei der Entscheidungsfindung alle Optionen, möglichst ohne Präjudiz, gegeneinander abgewogen werden. Im Aktivkreis Innenstadt äußerte der Handelsverband, dass er eine Lösung bevorzugt, die alle drei Nutzungen – Verwaltung, Veranstaltung, Hotel – in die Innenstadt beinhaltet. Der Handelsverband vertritt die Position, zunächst eine Kombination von Veranstaltungshalle und Hotel auf dem Theaterplatz zu realisieren. Weitere Optionen sollten danach entschieden werden. Für die Übergangszeit nach dem Abriss des Seidenweberhauses kann, genau wie damals bei der Sanierung des Theaters, eine vorübergehende Lösung gefunden werden.
Konzept „Handeln und Helfen“ greift noch nicht
Auf Initiative des Oberbürgermeisters und mit dem Beschluss des Rats wurde erstmalig in Krefeld das Konzept „Handel und Helfen“ auf den Weg gebracht. Der Handelsverband begrüßt das Vorhaben, da es soziale- und ordnungspolitische Elemente vereinigt, um Missstände im öffentlichen Raum begegnen zu können. Obwohl das Konzept tatsächlich zu Verbesserung bei Personalausstattung und Organisation führt, wurde die Situation der Bettler-, Trinker- und Drogenszene in der Wahrnehmung der Verbandsmitglieder noch nicht im notwendigen Maß verbessert. Darum plädiert der Handelsverband dafür, im nächsten Schritt einen Maßnahmenkatalog zu erstellen. Dieser macht die Benennung konkreter und überprüfbarerer Schritte möglich, um so eine wahrnehmbaren Veränderung zu erzeugen.